Das hat sich schon am 4. Mai ereignet, aber die Fotos sind zu toll um sie euch vorzuenthalten. Bei einem Wochenend-Ausflug nach Jinotepe und an den Strand, sind Sonia und ich zufällig bei der Hinfahrt mitten in eine dörfliche Feierlichkeit gelandet. In Nicaragua hat jeder Ort seine eigenen (meist religiösen) Festivitäten und hier im Dorf La Cruz (was unter anderem auch lustig war, da Sonias Nachname de la Cruz ist) wurde gerade eben La Despedida de los Santos (die Verabschiedung der Heiligen) gefeiert. Eine Prozession mit mehreren Heiligenfiguren, darunter auch eine schwarze Madonna mit schwarzem Jesuskind und einer Musikkapelle, wurde angeführt von einem Trupp bunt verkleideter Tänzer. Von Männern in Frauenkostümen, Totenmasken, tanzenden Kühen und den berühmten Figuren des Güegüense Stücks (Teil des nicaraguanischen Folklores), wie der spanischen Gigantona, war alles vertreten.
Wir waren die einzigen anwesenden Chelas, aber die Leute haben sich sehr gefreut über unser Interesse, bereitwillig für meine Fotos posiert und auch uns eines der knallpinken Reisgetränke (natürlich im Plastiksackerl) geschenkt – eine Geste, die den schenkenden Glück bringen soll.
In Jinotepe haben wir dann nur mehr einen kleinen Spaziergang gemacht und sind nach einem Mittagessen gleich weiter zu unserem eigentlichen Ziel: Stand und Meer. Die Strände in der Region Carazo werden hauptsächlich von Nicas und SurferInnen besucht. Hotelkomplexe, All-inclusive Clubs und Partymeilen sucht man hier – zum Glück – vergeblich. Typisch Pazifik, waren die Wellen wild und hoch, perfekt für den Surf-Wettbewerb, der gerade stattfand. Richtiges schwimmen war zwar nicht möglich, aber einen Kampf gegen Wellen zu führen, mag zwar sinnlos sein, aber dafür sehr vergnüglich.